Bahnquerung Dabendorf
Seit sehr vielen Jahren beraten und entscheiden wir in der Stadtverordnetenversammlung zum Thema Bahnquerungen in unserer Stadt.
Alle bisherigen Beschlüsse haben wir aufgrund umfangreicher Unterlagen, langer Beratungen, Studien und Untersuchungen von Fachbüros und nach Erörterung aller möglichen, auch finanziellen Konsequenzen einer solchen Entscheidung getroffen.
Es muss allen klar sein, dass mit dem Umwerfen der bisherigen Planungen erhebliche finanzielle Auswirkungen verbunden sind. Die Bahn hat aufgrund der bisherigen Beschlüsse der Stadt geplant, Planungsbüros beauftragt, Baugrunduntersuchungen durchgeführt. Schätzungsweise sind hierfür bereits 100.000 € an Kosten angefallen, die wir als Stadt alleine tragen müssen, wenn diese Ausgaben der Bahn jetzt umsonst sind.
Ich hätte mir gewünscht, hierzu eine Aussage der Bahn zu erhalten, daher wurde jetzt nach dem fatalen Beschluss zur innerörtlichen Kfz-Querung von unserer Fraktion Plan B eine Sondersitzung der SVV mit der Bahn beantragt. Die Einberufung dieser Sitzung hat Frau Schwarzweller über Monate hinausgezögert. Die Frage warum, kann sich jeder selbst beantworten.
Grundsätzlich ist die damalige Entscheidung für Dabendorf, den innerörtlichen Verkehr für Kfz aus dem Dorf heraus zu nehmen, ein sehr zukunftsweisender und für die Wohnqualität der Anwohner erheblich positiverer Weg, den viele Gemeinden wählen, wenn sich die Gelegenheit zur infrastrukturellen Änderung eines Ortes bietet.
An diesem Punkt, der heute in aller Munde geführten Diskussionen zu generellen Mobilitätsvarianten der nächsten Generationen, entscheidet man sich unter der Flagge „Neu Denken“ für den Weg zurück in die Steinzeit und beschließt mit einer knappen Mehrheit eine zeit- und kostenexplosive Variante, welche in keiner Weise von Weitsicht zeugt.
Auch möchte niemand mit objektiver Beleuchtung des Zustandes, während der Baumaßnahme und ohne die zeitnahe Errichtung der Nordumfahrung (Apfel) sich das Verkehrschaos in Dabendorf vorstellen, wenn zur Bauzeit die Goethestraße und die Brandenburger Straße gesperrt sind.
In der SVV am 16.09.2020 äußerte Frau Schwarzweller öffentlich ihre Gedanken zur gemeinsamen Errichtung der Nordumfahrung (Birne) mit der Gemeinde Rangsdorf, wobei natürlich Rangsdorfs Hauptaugenmerk auf einer sehr nah südlich an Groß Machnow verlaufenden Route beruht. Das möchte kein Zossener! Und gerade aus diesen vorgenannten Gründen kann man überhaupt nicht von einer Nordumfahrung in der Stadt Zossen sprechen, denn Äpfel und Birnen sind nicht das Gleiche.
Olaf Manthey